Donnerstag, 20. September 2007

So ist das also, wenn man lehrt...

Also, ganz ehrlich, ich muss sagen, dass das Lehrerleben ganz schön anstrengend ist. Aber kurz von vorne: Ich habe dann schlussendlich meinen Vertrag bekommen, und habe jetzt schon die ersten zwei Wochen hinter mir. Lehrer, Version 0.99, könnte man fast sagen, und so erlaube ich mir, an dieser Stelle eine erste Bilanz zu ziehen. Stress hatte ich schon, nicht so im Sinne von "Aaargh, ich muss die Nächte durcharbeiten!", sondern eher so "Mist, meine Freizeit ist jetzt doch merklich eingeschränkt worden...". Was aber wirklich anstrengend ist, ist das Unterrichten selbst. Wie jeden Montag hatte ich heute wieder vier Stunden am Stück, und ich muss sagen, ich bin jedesmal wirklich geschlaucht danach.

So bin ich zu der Schlussfolgerung gekommen, dass es überraschend viele Parallelen zwischen dem Unterrichten und Poppen gibt... Besonders das allererste Mal ist bis in die Details gleich: Man ist unglaublich aufgeregt und freut sich doch irgendwie, das es jetzt endlich soweit ist, dann man weiß nicht so richtig, was man da gerade tut, und ehe man sich versieht, ist's schon vorbei...

Auch die weißen Flecken auf der Kleidung, die in der Schulklasse allerdings von dem Umgang mit Kreide herrühren, erinnern mich an den Akt (und wer mich kennt, weiß, dass weiße Flecken auf meiner Kleidung besonders unangenehm auffallen).

Mittwoch, 12. September 2007

Nationalsozialismus, die 5987637852te

Ich bereite gerade gewissenhaft meinen Unterricht vor, und stelle fest: Die "Empfehlungen zur Lektüre von Ganzschriften" (sprich: Romane am Stück statt nur ausschnittsweise) kann man ganz grob in drei Gruppen einteilen:

1. "Sagen des klassischen Altertums" und ähnliche zwar wichtige aber völlig am Schüler vorbei gehende Texte (darunter fallen auch Goethe und seine Freunde, die zwar völlig in Ordnung sind, aber vom Niveau her einfach zu hoch)

2. "Jugendbücher": auf den unteren Stufen vor allem Uebersetzungen von Abenteuerromanen mit Tieren, später auch Drogen-und Pubertätssachen

und 3. die allseits beliebte Geschichte des dritten Reiches. Ja, meine lieben deutschen Kollegen, die ihr zwar die Notwendigkeit einer Beschäftigung mit dieser Problematik versteht, mir aber auch schon allzu oft geschildert habt, wie übersättigt ihr nach 13 Jahren Hitler wart: Seid informiert, dass auch luxemburgische Schulkinder von diesem Thema nicht "verschont" bleiben...

So werde ich z.B. sowohl "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" als auch "Jugend ohne Gott" mit meinen Schülern lesen, bei dem dritten Titel bin ich mir nicht sicher, obwohl mir "Das kurze Leben der Sophie Scholl" empfohlen wird...

Physikalische Besonderheiten

Ja, ich war wieder mal beim Arzt, nur um zu kucken, ob ich auch wirklich gesund genug bin, zu unterrichten. Wieder wurden meine Augen getestet, aber jetzt habe ich ja eine Brille, haha, und deswegen gab es wirklich gar keine Beschwerden... Was mir allerdings erwähnenswert erscheint, ist folgendes: Während ich im Februar (nachzulesen im allerersten post dieses blogs) noch 188,5 cm groß war und 79 Kilo wog, zeigte hier die Messlatte 187 cm und die Waage 81 Kilo an...
Was los war, ist klar: An der Stelle, wo ich gewogen und gemessen worden bin, herrschte eine stärkere Erdanziehungskraft, die mich zusammenstauchte und mein Gewicht erhöhte. Ich konnte relativ schnell zu diesem Schluss kommen, da mir das Phänomen ausreichend bekannt ist, allerdings in leicht anderer Form: Gerade am Wochenende kommt es zu vorgerückter Stunde oft vor, dass überraschenderweise urplötzlich die Gravitation an einer Stelle so sprunghaft und stark zunimmt, dass man stark ins Schwanken kommt oder gar hinfällt... Meine Leserschaft wird dies bestimmt bereits einige Male am eigenen Leib erfahren haben...
So und das war's auch schon wieder mit Physik, das nächste Mal ist wieder Deutsch dran!

Montag, 10. September 2007

Fast fertig!

So! Ich habe meine alte Stelle gekündigt, habe schon einen Großteil der Schulbücher der Klassen, die ich unterrichten werde, und ich habe sogar schon ein eigenes Fach in der Lehrerkonferenz, mit meinem Namen dran und so...
Leider fehlen mir noch zwei Sachen: ein Vertrag, der mein Hilfslehrerdasein rechtskräftig macht, und: Ahnung, wie man unterrichtet. Diese beiden Tatsachen rauben mir schon so ein bisschen den Schlaf. Die zweite seltsamerweise mehr als die erste. Aber ich habe mir sagen lassen, dass am Anfang jedem der Arsch auf Grundeis geht, und dass niemand gleich zu Beginn so richtig Ahnung hat, was er/sie da so macht. Wie auch? Die pädagogische Schulung fängt ja erst im Januar an, und dann auch immer nur für einen Bruchteil all jener, die gerade angefangen haben, zu unterrichten...
Na ja, wenigstens heißt das für euch, treue Leser, dass ich in näherer Zukunft vielleicht wieder etwas mehr zu berichten habe... Vorausgesetzt, ich finde dann noch die Zeit, es niederzuschreiben. Hmmm, na ja, man kann eben nicht alles haben...