Freitag, 27. April 2007

Mal wieder was…



Bevor ich heute anfange, möchte ich ein paar Gedanken loswerden, welche mit der Frequenz der Neuveröffentlichungen auf dieser Seite zusammenhängen:
Ich finde es erschreckend, wie schnell ich im Schulbetrieb eine Routine bekommen habe. Dass zum Beispiel Lehrer vergessen, uns, oder wenigstens den Schülern, die Klassenarbeiten nachmittags bei uns nachschreiben, die Unterlagen ebendieser Klassenarbeiten zukommen zu lassen, hat mich am Anfang jedes Mal vollkommen aus der Bahn geworfen. Heute hatte ich den Fall gleich doppelt, und mir entfuhr nur ein müde-belustigt-genervtes (ja, das geht) "Ah, das ist ja mal was neues!". Der Punkt, den ich damit machen will, ist, dass in letzter Zeit zwar nicht weniger objektiv erwähnenswerte Sachen passieren, sondern nur, dass ich mich so langsam daran gewöhnt habe, und deswegen nicht immer alles gleich aufschreibe… Aber ich werde mich wieder erholen, keine Angst!

Wollen wir also damit beginnen, das Highlight der KW 22 (war, glaub' ich, die letzte) nachzuerzählen: Bereits zu Beginn der Woche huschte ein Geist des Unmuts durch die Lehrerkonferenz, und mir wurde gegen Mittwoch klar, was denn los war: Am Ende der Arbeitswoche war ein Fortbildungstag für das gesamte Lehrerkollegium geplant. Nun habe ich bereits in meinem Elternhaus feststellen können, dass Lehrer äußerst ungern selber belehrt werden, und so wunderte mich die Verärgerung über den anstehenden Unterricht nicht. Was ein weiteres meiner Vorurteile bestätigte, war, dass ich in meiner mir eigens für den Tag neu angepassten Aufgabe als Empfangsdame für die Referenten ausschließlich Personen aus dem deutschsprachigen Raum (BRD und Schweiz) Willkommen heißen durfte. Der Franzose bevorzugt also, schloss ich, immer noch schön den Frontalunterricht mit gelegentlicher Prügelstrafe. Jedenfalls stellte das Feedback diese Woche den Tag am Ende für alle Beteiligten doch als ein eher gelungenes Unterfangen dar, wozu sicherlich das sommerliche gemeinsame Mittagessen im Pausenhof, das der ganzen Chose das Gefühl eines Betriebsauflugs verliehen hat, nicht unwesentlich beigetragen hat.
Mittags bin ich dann aber mit einigen Schülern (zum ersten Mal ganz alleine, hui!) auf eine Besichtung einer mir immer noch völlig rätselhaften Institution gegangen (CERP Tudor, für den, der's googeln will), was größtenteils reibungslos ablief. Alleine fand ich es gleichzeitig schmeichelhaft und doch beunruhigend, als unsere Kontaktperson in dieser Institution am Anfang mich als offensichtlichen Wortführer darauf ansprach, wo denn unser begleitender Leiter oder Lehrer sei…

Diesen Montag habe ich dann endlich meine süße kleine Wohnung beziehen können, was sicherlich auch ein Grund für meine erneute kurzeitige Abwesenheit von den Schreibmaschinentasten gewesen ist. Der Einzug verlief problemlos, was als Grund haben könnte, dass es eben kein "Umzug" war, da ich kaum Möbel in der neuen Wohnung habe. Bett habe ich neu bei Ikea gekauft, muss ja sein, und Schreibtisch, zwei Stühle, fertig! Am Wochenende nehme ich allerdings noch ein Regal mitsamt Inhalt aus Freiburg mit…
Von meinen Nachbarn kann ich bisher nur folgende nette Anekdote berichten: Als ich so am Montagabend durch das Auspacken bedingt mehrere Male durchs Treppenhaus lief, fiel mir auf, dass am Ende des Korridors relativ laute Techno-Musik aus einer Wohnung drang. Als ich ein weiteres Mal vorbeilief, stand ein Typ Anfang zwanzig im Hemd mit Krawatte (offensichtlich in einer Bank arbeitend) an die Tür hämmernd da, und ich dachte schon "Der ist aber noch ein bisschen jung, um an einem Abend vor einem Feiertag wegen der Lautstärke der Musik zu motzen". In der Sekunde, in der ich in diesen Gedanken zu Ende geführt hatte, sah er mich, grüsste mich erleichtert, und frug, ob ich nicht vielleicht eine Flasche Vodka entbehren könne... Leider musste ich ihm erklären, dass ich aufgrund meines gerade noch stattfindenden Einzugs keine harten Alkoholika da habe, dennoch fand ich dies einen sehr sympathischen ersten Kontakt zu den Nachbarn!

Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass sich uns bereits ein neuer Kollege vorgestellt hat, der höchstwahrscheinlich diese Woche noch unsere Reihen stärken wird. Ich ziehe an dieser Stelle den Hut vor solch organisatorischer Effizienz, wer sie auch immer verursacht hat.

Und schon bin ich wieder weg…

1 Kommentar:

Kerstin hat gesagt…

Wer haette je gedacht, dass Bob mal soviel Wert auf Effizienz und Organisation legen wuerde...